Donnerstag, 13. Oktober 2011

Vorsicht Schlussverkauf

Die Versicherungen rüsten derzeit mal wieder zum Schlussverkauf, nicht zum ersten Mal. In der Vergangenheit waren es beispielsweise sich verschlechternde steuerliche Rahmenbedingungen, die die Kunden dazu anhalten sollten, noch vor einem bestimmten Stichtag noch schnell eine Lebensversicherung abzuschließen. Diesmal ist es wiederum der Gesetzgeber, der die Steilvorlage für die Marketingoffensive bietet. Der gesetzlich geregelte Garantiezins sinkt nämlich für Neuverträge ab 2012 von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent. Höhere garantierte Zinssätze auf die eingezahlten Sparbeiträge dürfen Versicherungen nicht zusagen, um zu verhindern, dass es an dieser Stelle einen Wettbewerb gibt, der dazu führen könnte, dass einzelne Versicherer Zusagen treffen, die sie nicht einhalten können. So gesehen verschlechtert sich für Sparer die Situation ab kommendem Jahr, da die garantierten Leistungen sinken. Es gibt allerdings bei näherer Betrachtung keinen hinreichenden Grund, auf ein mäßiges Produkt für den langfristigen Vermögensaufbau bzw. die private Altersvorsorge zu setzen, das sich aufgrund verschlechterter Rahmenbedingungen noch unattraktiver darstellt. Eine Alternative zu einer klassischen Lebensversicherung besteht darin, Risikoschutz und Geldanlage zu trennen, um anstelle eines Kombiprodukts, bei dem beides in Einklang gebracht werden soll, eine Risiko-Lebensversicherung für den Todesfallschutz abzuschließen und sich für alternative Formen der Geldanlage zu interessieren. Insbesondere auf längere Sicht besteht aktuell die Chance mit Fonds ohne Ausgabeaufschlag, wie man sie vorzugsweise bei der Vermittlung durch unabhängige Finanzdienstleister erwerben kann, ein lukratives Investment zu tätigen. Aufgrund der aktuellen Krise sind die Kurse deutlich gefallen, so dass man bei einer früher oder später einsetzenden allgemeinen Erholung bzw. Beruhigung der Lage profitieren könnte. Eine Lebensversicherung hingegen erwirtschaftet in der Regel nur eine Rendite, die sich aus dem allgemeinen Zinsniveau für allgemein als risikolos geltende Anleihen ergibt. Die Kosten sind überdies nicht zu unterschätzen und vergleichsweise intransparent dargestellt.

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