Baufinanzierung ohne Eigenkapital
Wer ein Haus bauen oder kaufen möchte, verfügt meistens nicht über so viel Eigenkapital, dass er kein zusätzliches Fremdkapital benötigt. Daher wird das Fremdkapital in der Regel über eine Baufinanzierung zur Verfügung gestellt. Eine Baufinanzierung ist zweck- und objektgebunden. Sie wird für den Kauf, Neubau oder die Sanierung einer Immobilie vergeben. Man kann die Höhe der Tilgung frei wählen, Sondertilgungen können vereinbart werden. Weiterhin ist es möglich, dass man eine Tilgungsaussetzung erhält sowie Stundung der Raten bei unerwarteten Zahlungsengpässen. Man kann über die Laufzeiten verhandeln, soll heißen, man vereinbart, wie lange man sich die Zinsen sichern möchte. Dabei sind Laufzeiten von 5 – 15 Jahren durchaus möglich. All diese Möglichkeiten bewirken, dass der Kreditnehmer ein auf ihn zugeschnittenes Finanzierungsmodell erhält. Er sucht sich die passenden Bestandteile aus und erhält damit eine Finanzierung, die sich perfekt an seine Finanz- und Lebenssituation anpasst.
Spricht man von einer Baufinanzierung, fallen Begriffe wie zum Beispiel Konstantmodell, Anschlussfinanzierung oder auch Forwarddarlehen. Auch diese Finanzprodukte gehören zu der Gruppe der Baufinanzierungen. Wer ein Konstantmodell wählt, wird dieses nur von einer Bausparkasse erhalten können. Es handelt sich dabei um eine Sonderform der Baufinanzierung. Der Kreditnehmer erhält ein tilgungsfreies Darlehen, auf das er nur Zinsen zahlt. Zudem wird dieses Darlehen mit einem Sparvertrag kombiniert, was natürlich ein Bausparvertrag ist. Der Kreditnehmer spart über die gesamte Zeit ein Kapital auf dem Bausparvertrag an. Kommt der Bausparvertrag dann nach ein paar Jahren zur Zuteilung, wird mit dem angesparten Kapital und dem Bauspardarlehen das tilgungsfreie Darlehen abgelöst. Nun muss nur noch das Bauspardarlehen abgezahlt werden. Wer sicher planen möchte, entscheidet sich für dieses Konstantmodell, denn die Rate bleibt über die gesamte Laufzeit gleich hoch, also konstant. Allerdings sind diese Konstantmodelle im Effektivzins auch häufig höher als zum Beispiel das Annuitätendarlehen.
Eine Anschlussfinanzierung kommt dann zum Einsatz, wenn die Zinsbindung beim Annuitätendarlehen ausläuft. Um eine Anschlussfinanzierung zu erhalten, kann man beim selben Kreditgeber bleiben, muss man aber nicht. Sich woanders umzuschauen, kann sich hierbei oft lohnen, denn viele Kreditgeber gehen davon aus, dass ihnen der Kunde erhalten bleibt, und so vergeben sie die Anschlussfinanzierung häufig zu einem höheren Zinssatz als wie der der auslaufenden Baufinanzierung.
Ein Forwarddarlehen ist kein wirkliches Finanzprodukt, sondern bedeutet nur, dass man eine Baufinanzierung im Voraus abschließt. Dies macht Sinn, wenn man sich gerade günstige Zinsen sichern möchte. Man kann ein Forwarddarlehen für jede Form der Baufinanzierung aufnehmen. Wer sich den Zins sichern lassen möchte, sollte wissen, dass der Kreditgeber dafür einen kleinen Zinsaufschlag berechnen wird. Dabei steigt dieser Aufschlag, desto länger in der Zukunft der Starttermin für die Baufinanzierung liegt. Inwieweit es sich dann noch lohnt, sich den Zins zu sichern, muss man ausrechnen. Wer diesen Weg gehen möchte, kann sich natürlich nie sicher sein, ob sich der Zins so entwickelt, wie man angenommen hat. Es kann natürlich auch sein, dass der Zins bis zum Starttermin noch weiter gesunken ist, und dann hat der Kreditnehmer nicht wirklich gewonnen. Wer über kein Eigenkapital verfügt, der kann sich eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital nehmen.
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