Der Begriff Baufinanzierung bezeichnet dasselbe wie Baudarlehen, Bauspardarlehen, Annuitätendarlehen, Hypothek oder Forwarddarlehen. Es gibt zwar viele Bezeichnungen, meint aber immer das Gleiche: Einen Kredit für den Kauf, die Sanierung oder Modernisierung einer Immobilie. Wer ein konkretes Kaufinteresse hat und gerade auf der Suche nach einer passenden Finanzierung ist, wird schnell feststellen, dass das große Angebot und die Auswahl an verschiedenen Finanzierungsmodellen sehr verwirrend sein können. Woher soll der Laie auch wissen, was für ihn die beste Finanzierungsmöglichkeit ist, wenn er die einzelnen Formen gar nicht kennt. Wo die Vor- und Nachteile liegen und was letztendlich für jeden die beste Finanzierungsmethode sein kann, soll hier an ein, zwei Beispielen kurz erläutert werden:
Wir beginnen mit dem
Annuitätendarlehen. Als Annuität wird der Betrag bezeichnet, der jedes Jahr für die Verzinsung und Tilgung des Baukredites zu zahlen ist. Man kann dabei zwischen zwei Varianten wählen: Einmal bleibt die Annuität während der Zeit gleich hoch und die Zinsen sinken, da der Tilgungsanteil steigt. Zum anderem sinkt die Annuität im gleichem Maße wie ja auch die Zinsen pro Jahr sinken, da getilgt wurde. Das Annuitätendarlehen ist immer noch das klassische Baudarlehen, das am häufigsten abgeschlossen wird. Der Tilgungssatz darf bei vom Kreditnehmer selbst bestimmt werden, sollte allerdings nicht unter 1% liegen. Neben der eigentlichen Standardtilgung kann man auch vereinbaren, dass Sondertilgung oder auch Tilgungsaussetzungen möglich sind. Der Kreditnehmer erhält bei dieser Finanzierung den großen Vorteil der Planungssicherheit, weiß er doch immer ganz genau, was er zahlen muss. Zudem sieht er mit jeder Zahlung, wie sich die Darlehensschuld vermindert. Als Nachteil kann beim Annuitätendarlehen angesehen werden, dass eine Zinsbindung nie bis zum Ende der Rückzahlung des Darlehens abgeschlossen wird. Man erhält Zinsbindungsfristen von 5 bis 15 Jahren. Es kann also passieren, dass nach Ablauf der Zinsbindungsfrist das Zinsniveau gestiegen ist. Dann wird das Darlehen teurer.
Ein Hypothekendarlehen wiederum wird gerne anstelle einer
Baufinanzierung verwendet. Es ist im Grunde genommen auch kein „echtes“ Darlehen, sondern vielmehr die Absicherung eines Darlehens mittels einer Hypothek auf eine Immobilie. Der Betrag, mit dem die Immobilie belastet wird, wird dabei ins Grundbuch eingetragen. Der Unterschied zwischen einer Hypothek und einer Grundschuld ist dabei, dass die Hypothek vom Fortbestand der gesicherten Forderung abhängig ist und die Grundschuld eher als abstrakte Schuld gesehen werden muss. Sie besteht auch weiter, wenn keine Forderung mehr besteht. Da es bei Baufinanzierungen in der Regel immer um höhere Summen geht, wird jeder Kreditgeber sein Darlehen ohnehin durch den Eintrag ins Grundbuch absichern. Das ist unabhängig davon, ob er eine Hypothek vergibt oder ein Baukredit.
Eine weitere Form der
Finanzierung ist das Lebensversicherungs-Darlehen oder Fonds-Darlehen. Hier wird eine Form der Baufinanzierung mit einer Kapital-Lebensversicherung bzw. einem Fondssparplan kombiniert. Während der ganzen Ansparphase zahlt man nur Zinsen und tilgt nicht. Kommt es zum Zeitpunkt der Fälligkeit der Versicherung oder des Fondsvermögens, dann wird mit der ausgezahlten Summe das Baudarlehen in einer Summe getilgt. Als Risiko muss hier eingeräumt werden, dass die Ablaufleistung einer Lebensversicherung nicht garantiert werden kann und auch ein
Fonds kann aufgrund von nicht vorhersehbaren Kursschwankungen an Wert verlieren. So kann es vorkommen, dass am Ende nicht die ganze Schuld getilgt werden kann und man muss den Rest erneut finanzieren. Ein Vorteil bei dieser Finanzierungsform ist, dass man die Zinsaufwendungen steuerlich geltend machen kann.